Selbstbestimmtes Wohnen

Selbstbestimmtes Wohnen im Alter heißt für uns Ausgewogenheit von Gemeinschaft und Privatheit.

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Die Gemeinschaft ist möglich, nicht zwingendermaßen. Kontakte zum Anderen können ebenso bewusst wie beiläufig herbeigeführt werden – gute Nachbarschaft. Deshalb haben wir großen Wert gelegt auf die Übergänge von öffentlichen über halböffentliche Räume bis hin zu den privaten Bereichen. Das hat auch zu einer Verzahnung von innen und außen, von Gebäude zur Stadt und von Wohnung zum Park geführt.

Die Wohnanlage wird soweit als möglich nach Norden verschoben. Zum einen, um eine möglichst große Freifläche im Süden zu erhalten (Wohnen im Park), zum anderen um den städtischen Bezug / Zusammenhang am Fußweg und an der Römerstraße herzustellen. Das Treppenhaus und der Gemeinschaftspavillon markieren den Eingang, der in die Begrenzungsmauer geschnitten ist. Die Wohnungen werden vertikal durch das Treppenhaus und die gegenüberliegende Aufzugsanlage erschlossen. Der zweite Fluchtweg erfolgt über die Südfassade. Die Feuerwehr erhält von Süden eine Zufahrt, im Parkbereich über Schotterrasen. Horizontal werden die Wohnungen über Laubengänge angeschlossen, die sich dem Verkehrsfluss entsprechend nach hinten verjüngen.

An diesen Laubengängen hängen auch die Abstellboxen als untergeordnete Bauteile. Dadurch hat jede Wohnung in unmittelbarer Nähe und auf gleicher Ebene ihren externen Abstellraum. Die Abstellboxen zonieren gleichzeitig den Raum zum öffentlichen Fußweg. Ein Wechsel von Sichtschutz und Sichtverbindungen schafft abwechslungsreiche räumliche Differenzierungen und eine lebendige Stadtfassade. Im Erdgeschoss sind hier noch zusätzliche Funktionen wie Haustechnik, Fahrradabstellplätze und die Müllentsorgung angeordnet. Eine Einhausung des Laubenganges ist optional gut möglich.

Die Südfassade zum Park ist ruhig gestaltet. Hier ist der Hauptakteur die Natur mit ihrem eingewachsenen Baumbestand. Das Dachgeschoss wird als Staffelgeschoss (kein Vollgeschoss), das Erdgeschoss als Sockelgeschoss (Putz) ausgebildet. Die Obergeschosse erhalten eine horizontale Douglasienschalung. Von der Stadtseite gesehen schwebt die Anlage sozusagen über der bestehenden Einfassungsmauer, im Park fügt es sich in seiner Materialität in die Baumwipfel ein.

Variabilität der Wohnungen
Die Wohnanlage baut sich aus einfacher Reihung der ‚Wohnmodule‘ auf. Anfang und Ende der Reihe werden durch Variationen des Grundmoduls gebildet. Im östlichen Teil können die Wohnungen über eine der massiv ausgebildeten Komponenten
– unterschiedlich zugeordnet werden
– oder auch zusammengeschaltet werden

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Variabiliät des Grundrisses
Die Grundrißtypologien entwickeln sich aus einem Grundmodul, das jeweils aus zwei Komponenten besteht: massive Wandscheiben umgreifen u-förmig die ‚festen‘ Nutzungen Küche, Bad und Schlafzimmer; die ‚freien‘ Nutzungen wie Wohnen, Essen und Arbeiten können sich in dem zurückgesetzten transparenten Bauteil frei entwickeln. Dies ermöglicht ein Durchwohnen über die gesamte Gebäudetiefe. Der Sitzplatz am Eingang und die Loggia zum Garten hin schaffen Übergangszonen im Bereich der raumhohen Glasfassaden und fungieren somit als Filter.
Schränke und Schiebetüren zonieren die Wohnung im Innern, im Fall der Pflegebedürftigkeit eines Bewohners kann durch das Öffnen der Schiebetür der Raum erweitert werden.