Topographie des Terrors

Den historischen Ort plan und öde belassen, wie Weltkrieg und Nachkriegszerstörung ihn hinterließen. Den Ort selbst zum Sprechen bringen. Karge Unwirklichkeit durchbricht die Selbstverständlichkeiten des großstädtischen Alltags.

Topografie des Terrors-02
Topografie des Terrors-03
Topografie des Terrors-01
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Das heißt für uns, keine überformenden oder beherrschenden Baustrukturen auszubilden. Da, wo das Gelände bereits in voller Breite aufgeschnitten ist – im Ausstellungsgraben – schieben wir das Raumprogramm gewissermaßen unter die südlich gelegene Topographie und lassen es damit zum Bestandteil des Geländes selbst werden. Lediglich vier Innenhöfe unterschiedlicher Ausprägung verweben das eigentliche „Nicht-Gebäude“ auch funktional mit dem übrigen Gelände und tragen gleichzeitig zur zusätzlichen Belichtung bei.

Im Ausstellungsgraben wird die einzige Fassade dieser Terratektur sichtbar. Sie ist transparent bis transluzent, gläsern und unprätentiös aufgebaut. Als „Glasböschung“ steht sie im besten Wortsinn en face der Fundament- und Mauerreste im Ausstellungsgraben.

Ausstellung, Foyer und Cafeteria können fast „beiläufig“ als einladend wahrgenommen, mögliche Schwellenängste vor Betreten der Innenausstellung damit abgebaut werden.

Die Geländefläche wird abgesplittet. An den weniger begangenen Stellen wird sich eine offene und lichte Trockenrasengesellschaft etablieren. Wegespuren entstehen nur dort, wo Besucher das Gelände häufig erkunden. Dies spiegelt auch den Gestaltungsansatz wieder: Es soll kein musealer Ort entstehen, an dem die Besucher mit „fertigen“ Informationen bedient werden, sondern ein Ort, an dem der Mensch selbst erfahren und erforschen muss. So werden sich die Freiflächen mit der Zeit entwickeln. Denn dort, wo sich Spuren bilden, werden die Gehbereiche nachgesplittet.

Die „offene Wunde“ im Zentrum der Stadt wird nicht geschlossen, der Irritationscharakter des Geländes bleibt unverändert. Die Textur des Geländes wird beibehalten. So hebt sich die „Topographie des Terrors“ als eigenständiges, grobes, für die Stadtkörnung untypisches Fragment aus dem urbanen Mosaik.

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