Die Eingangsebene zum Konzertsaal haben wir als gläsernen, fast entmaterialisierten Foyerpavillon aufgefasst.
Das neutrale Rechteck nimmt mit seiner schmalen Kantenlänge die Breite des Lisztschen Geburtshauses auf. Der Pavillon schafft damit ein Gegenüber und stellt einen ersten räumlichen Bezug her.
Das Geburtshaus bleibt gleichwohl alleine stehen und kann seine eigene Wirkung entfalten. Deshalb bleiben die Außenanlagen im unmittelbaren Umfeld des Museums auch nahezu unverändert. Außen- und Innenraum fließen im Foyerpavillon zusammen. Mit seiner Höhe greift der Pavillon die Höhenentwicklung des baulichen Bestandes auf.
Über allem ist die Musik. Der kontemplative, sich nach innen orientierende Konzertsaal schwebt gleichsam über der ganzen Anlage. Er kann so auch hinter den Baumkronen hervorlugend seine Fernwirkung entfalten.
Wie Töne sich im Raum verflüchtigen, so weichen die Raumbegrenzungen vom Betrachter weg. Der Baukörper nimmt so bei akustisch optimiertem Raumvolumen eine dem Umfeld angemessene Maßstäblichkeit an, ohne amorph zu werden.
Mit seiner Formensprache und Materialität versucht er aber keine vordergründige Annäherung an die Liszt´sche Zeit. Der Konzertsaal ist gleichsam transponierend, ist Brücke und Verbindung zwischen gestern und morgen. Tatsächlich wollen wir eine neugierig und aufmerksam machende Architektur, die respektvoll Werk und Person Franz Liszt würdigen lässt.
Die Außenwand des Konzertsaales besteht aus einem räumlichen Stahlspanten-Tragwerk. Die Fassaden des erdgeschossigen Eingangspavillons sind komplett und großformatig verglast, die Südseite kann über Schiebe- oder Hubelemente komplett geöffnet werden. Das Raumgitter des Konzertsaales wird außen mit Schuppen aus einer Kupfer-Messing-Legierung bekleidet und innen mit Akustikmaterial beplankt.