Sous les pavés, la plage!

Unter dem Pflaster der Strand – die Idee des Neuanfangs.

Die Elektrowerkstatt ist Ausgangspunkt für die Konversion des Bergwerks… Zellen beginnen hier zu wuchern und belegen schließlich, in naher oder ferner Zukunft, je nach Bedarf – das gesamte Areal. Für die entstehende neue Urbanität genetisch codiert, passen sie sich den Gegebenheiten an, schieben sich in Zwischenräume, quellen aus den Gebäudeöffnungen, werden gelenkt durch Bewegungsflüsse.

Wie ein Ort, Körper oder System, der/das von einem fremden Organismus befallen wird, der sich ungestört ausbreitet und schließlich alles überwuchert. Dabei würde es sich nicht um eine parasitäre Beziehung handeln, sondern um eine Symbiose, weil Wirt und Gast sich gegenseitig Nutzen bringen…

Dieses fremde System ist sanft im Sinne von anpassungs- und entwicklungsfähig, und dabei dynamisch. es ist eine gleichsam flüssige Matrix, die ein Bestandsgebäude des Kohlebergwerks nach dem anderen erobert und die Felder dazwischen kolonialisiert. Es stößt Entwicklungen an und auf Neuland vor, um andere, neu entstehende oder neu erstarkende Strukturen zulassen zu können.

Das Gebäude der ehemaligen Elektrowerkstatt ist übriggebliebene, entleerte Hülle. Die neuen Strukturen schaffen sich Platz, wo es das Gebäude zulässt, unwesentliche, untergeordnete Gebäudeteile werden verdrängt, starke, prägende Gebäudeteile können sich behaupten, hier muss sich die Struktur anpassen…

Heterogenität ist ebenso Ausdruck einer baulichen Entwicklung über große Zeitabstände hinweg, wie auch Ausdruck einer sich stark verändernden Nutzung. der Faktor Zeit drückt sich sozusagen baulich ab. Dieser Effekt ist gewünscht und soll nicht abgeschliffen werden.

Der Analogismus, das stillgelegte Kohlebergwerk mit vom Kohlenstoff abgeleiteten Bau- und Raumstrukturen, den Fullerenen, wiederzubeleben ist eher zufällig, aber gleichwohl schön. Fullerene sind Polyeder aus mehr als n dreifach koordinierten Kohlenstoffatomen mit zwölf Fünfecken und 20 Sechsecken.