Dualität

in ARGE mit Bont Design

Hotelerweiterung Kloster Eberbach Perspektive Süd
Kloster Eberbach hortus conclusus
Kloster Eberbach Innenraumperspektive Empfangsbereich
Hotelerweiterung Kloster Eberbach Perspektive Süd
Hotelerweiterung Kloster Eberbach Perspektive
Hotelerweiterung Kloster Eberbach hortus conclusus_3zu2
Hotelerweiterung Kloster Eberbach Skizze Lobby
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Janus symbolisiert die Dualität in den ewigen Gesetzen, wie etwa Schöpfung & Zerstörung, Leben & Tod, Licht & Dunkelheit, Anfang & Ende, Zukunft & Vergangenheit, Vorne & Hinten, Ruhe & Ausgelassenheit 

Er ist die Erkenntnis, dass alles Göttliche immer einen Gegenspieler in sich birgt.  Beide Seiten der Dualität entziehen sich dabei immer einer objektiven Wertung und sind damit weder besser noch schlechter. Diese Dualität zeigt sich im Kloster Eberbach in der heutigen Form auf verschiedenen Ebenen. So finden in den geschichtsträchtigen Gebäuden des ehemaligen Klosters eines bescheidenen Mönchsordens, heute Veranstaltungen statt, deren Spektrum von ausgelassenen Hochzeiten über Messen und Businesstagungen bis zum hochkulturellen Rheingaumusikfestival reicht.

Städtebauliche Einbindung

Die Ausgangssituation, ein bestehendes historisches Gebäude als Hotel zu nutzen und um einen Neubau zu ergänzen, ist ebenfalls Ausdruck dieser Dualität und soll sich auch im Gebäudekonzept widerspiegeln. So greift der Entwurf den städtebaulichen Gesamtzusammenhang und die Körnung der Klosteranlage (aufgelockerter Ring um einen Klosterkern) auf und entwickelt sie in der vorhandenen Logik (Wechsel von baulichen Volumina und Freiräumen) weiter.

Äußere und innere Erschließung

Die Gastanfahrt zum Hotel erfolgt von Süden durch das Ost Tor, um die Parkierung südlich und nördlich der Vinothek zu erreichen. Von dort aus nähert sich der Gast zu Fuß von östlicher Richtung, und betritt die Gebäudeanlage durch das bestehende Tor vom Platz am nördlichen Ende des vorhandenen Hotels.  Über einen Windfang erschließt sich das neue Foyer zwischen Alt- und Neubau. Es fungiert als kommunikativer Verteiler mit Lounge und Rezeption. Von hier aus kann man nach links in den Tagungsbereich gehen oder nach rechts in den Gastronomiebereich oder über die Treppe vor der gläsernen Rückwand, die den Blick auf den Taunushang freigibt, in das erste Obergeschoss zu den Hotelzimmern gelangen.

KlosterEberbachLageplan72dpi
KlosterEberbachSchwarzplan72dpi
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Die Zimmerflure in den Obergeschossen werden mehrmals in der Länge unterbrochen und im 2.OG über Dachlichtlaternen zusätzlich von oben belichtet und belüftet. Der neu organisierte Wellnesskomplex mit eigenem Außenbereich an der Stelle der alten Schule bildet die zweite Zäsur in der Gesamtanlage.  Über einen Aufzug haben die Übernachtungsgäste einen direkten Zugang zum Wellnesskomplex, Tagesgäste haben einen eigenen Zugang von außen. Die Fluchtwege der oberen Geschosse führen vom 1. Obergeschoss auf das westliche Gelände, so sind notwendige Treppenhäuser im Erdgeschoss auf ein Minimum reduziert. Rauchabschnitte werden durch wandintegrierte Schiebetüren hergestellt.

Die Anlieferung zur Hotelanlage wird über das Nord-Tor des Klosters erschlossen. Der Hof zwischen dem ehemaligen Schulgebäude und dem Nord-Tor dient dabei der Erschließung des Infrastrukturbereichs der Hotelanlage. Unter einer großzügigen Überdachung können so, vor den Blicken der Gäste geschützt, die angelieferten Waren in Ruhe entladen und über einen separaten Servicegang in die einzelnen Lagerbereiche gebracht werden.

1 Hotelerweiterung Kloster Eberbach Erdgeschoss
Grundriss Erdgeschoss
2 Hotelerweiterung Kloster Eberbach Obergeschoss
Grundriss Obergeschoss
3 Hotelerweiterung Kloster Eberbach Schnitt FF
Schnitt
4 Hotelerweiterung Kloster Eberbach Ansicht Süd
Ansicht Süd
5 Hotelerweiterung Kloster Eberbach Schnitt EE
Schnitt
6 Hotelerweiterung Kloster Eberbach Ansicht Ost
Ansicht Ost
7 Hotelerweiterung Kloster Eberbach Schnitt AA
Längsschnitt
8 Hotelerweiterung Kloster Eberbach Ansicht Nord
Ansicht Nord
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Architektursprache, Fassadengestaltung, Konstruktion

Die Kubatur des bestehenden Hotels wird aufgenommen und in nördlicher Richtung ergänzt. Das vorhandene Tor zum Wettbewerbsgrundstück bildet den Eingang zum Hotel und die erste von zwei Zäsuren in der entstehenden Hotelanlage. Für uns ist dieses Gelenk, in dem sich die Lobby befindet, auch die Stelle, an dem sich das Hotel von der inneren Klostermauer löst und sich gestalterisch emanzipiert. Die durch den Städtebau vor allem in Richtung der Klosteranlage geprägte Gestalt bleibt erhalten, um den Gesamtcharakter zu wahren.